Niemals vergessen – Fussballfans auf Spurensuche
Der Film hatte nun am 22. Oktober 2022 seine Premiere - jenem Tag, an dem sich zum 82. Mal die Deportation jüdischer Bürgerinnen und Bürger aus dem Kraichgau und der Metropolregion Rhein-Neckar nach Gurs gejährt hat. Zur Premiere ins Dietmar-Hopp-Stadion in Hoffenheim kamen unter anderem TSG-Geschäftsführer Prof. Jan Mayer, der TSG-Vorsitzende Kristian Baumgärtner, Dietmar Pfähler (1. Vorsitzender Anpfiff ins Leben), MdL Hermino Katzenstein (Grüne) und MdL Dr. Albrecht Schütte (CDU).
„Besonders die Gespräche mit Menachem waren sehr bewegend“
In das Internierungslager in Gurs wurden am 22. Oktober 1940 viele Kraichgauer Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens deportiert, unter ihnen die beiden Hoffenheimer Jungen Manfred Mayer (11) und Heinz Mayer (8).
Es gab zwei Zoom-Konferenzen mit Menachem, wie Heinz heute heißt, der auch noch 82 Jahre nach der Vertreibung aus seiner Heimat gut deutsch spricht. „Wir haben einmal am Tag vor unserem Besuch des Lagers, in dem er und sein Bruder Fred (damals Manfred, Anm. d. Red.) interniert waren, gesprochen und einmal am Tag danach“, berichtet Lukas Zülch, der als Fanbeautragter die Reise nach Gurs mit organisiert hat. „Die Gespräche mit Menachem waren sehr bewegend. Unsere Gruppe war tief beeindruckt, wie souverän und selbstsicher Menachem heute mit seinem Schicksal umgeht und dass er trotz allem ein so positiver Mensch geblieben ist. Er hat den Appell an uns und die Jugend in Deutschland gerichtet, dass wir etwas dafür tun müssen, dass so etwas niemals wieder passiert.“
Die Reise erhielt wichtige Unterstützung von einigen Partnern: Neben Centropa Deutschland, dem Fanprojekt Hoffenheim und dem Verein Alte Synagoge Steinsfurt waren dies die Albert-Schweitzer-Schule Sinsheim (Sara Faix), das Bergstraßen-Gymnasium Hemsbach (Patrick Baumgärtner) und das Wilhelmi-Gymnasium Sinsheim (Jutta Stier). Gefördert wurde das Projekt von der DFL im Rahmen von PFIFF.