Nordtveit nimmt zum Saisonende Abschied
„Howie ist eine herausragende Persönlichkeit, ein absoluter Teamplayer und ein grundsätzlich positiver Charakter. Er verfügt über einen enormen Erfahrungsschatz und nahm in den vergangenen Jahren eine wichtige Rolle in unserem Mannschaftsgefüge ein. Gerade für unsere jungen Talente war er immer ein starkes Vorbild und kluger Ratgeber“, sagt Alexander Rosen, Direktor Profifußball. „Er hat zudem ein feines Gespür für Stimmungen in der Kabine und leistet durch seine verbindende Art einen elementaren Beitrag für eine gute und leistungsorientierte Atmosphäre in unserer Mannschaft. Auch für das Trainerteam und mich war er immer ein wichtiger und verlässlicher Ansprechpartner, der eine echte Lücke hinterlassen wird.“ Leider, so Rosen, sei der Norweger in den vergangenen Spielzeiten zu den denkbar ungünstigsten Zeitpunkten immer wieder von Verletzungen ausgebremst worden, die es Nordtveit schwer gemacht hätten, eine noch wichtigere Rolle auf dem Platz einzunehmen.
Nordtveit selbst hatte bereits vor einiger Zeit Gedanken geäußert, nach dem Ende des aktuellen Vertrages in seine Heimat Norwegen zurückkehren zu wollen. Im TSG-Magazin SPIELFELD sagte der verheiratete Familienvater: „Ich habe immer zu mir selbst gesagt, dass ich mir nicht vorwerfen will, dass ich etwas hätte anders machen sollen. Ich habe immer alles gegeben und glaube, dass ich das Maximum aus meiner Karriere herausgeholt habe. Wenn ich jetzt schon zurückblicke, dann kann ich sagen, dass es eine super Zeit war.“ Allerdings ergänzt er: „Wir haben gemeinsam noch einige wichtige Wochen vor uns. Wir wollen den Fokus scharf stellen, um aus einer jetzt schon guten Saison eine sehr gute zu machen. Wie es anschließend bei mir sportlich weitergeht, wird sich dann zeigen.“
Bereits als 16-Jähriger hatte Nordtveit sein Elternhaus verlassen, weil er vom FC Arsenal verpflichtet wurde. Der damalige Chefcoach der Londoner, Arsène Wenger, hatte ihn zuvor beim norwegischem Klub FK Haugesund persönlich beobachtet. Im Jahr 2009 kam der Verteidiger nach Leihen zu UD Salamanca (Spanien) und Lilleström SK (Norwegen) ebenfalls auf Leihbasis nach Deutschland und absolvierte zunächst für den 1. FC Nürnberg 19 Erstligapartien. Bei Borussia Mönchengladbach reifte er schließlich zum Stammspieler. Für die „Fohlen-Elf" stand er in 152 Bundesliga-Begegnungen auf dem Platz. Dabei erzielte er zehn Tore, neun Treffer bereitete er vor. Zudem bestritt er für die Borussen zwölf Partien in der Europa League und acht Spiele in der Champions League. Für Norwegen durchlief er alle U-Auswahlteams und feierte am 7. Juni 2011 sein Debüt in der A-Nationalmannschaft, für die er 52-Mal auflief. Zur TSG wechselte er im Sommer 2017 vom englischen Premiere-League-Klub West Ham United. Für Hoffenheim absolvierte er bislang 54 Bundesliga-Partien, drei DFB-Pokal-Spiele, fünf Champions-League-Spiele (1 Tor) und neun Europa-League-Einsätze. 2019 war der Verteidiger für eine Halbserie zum FC Fulham in die Premiere League ausgeliehen.