Bebou: „Rassismus gehört nicht zu unserer Gesellschaft“
Bebou hat seine Jugend im Rheinland verbracht, nachdem er als Elfjähriger seiner Mutter von Afrika nach Europa gefolgt war, die damals schon in Deutschland arbeitete. Im vergangenen Sommer zog er nach Heidelberg. „Ich fühle mich hier wohl, Heidelberg ist super. Es ist entspannt und ruhig, das passt zu mir“, sagt er. Auch sein neuer Klub gefällt ihm sehr gut: „Ich bin überglücklich, bei der TSG zu sein. Das ist definitiv die beste Mannschaft, in der ich bislang gespielt habe und die Bedingungen sind perfekt, um sich weiter zu entwickeln und verbessern.“
Den Ursprung seiner Karriere legte der 25-Jährige in Togo – unter völlig anderen Bedingungen. „Ich habe täglich draußen Fußball gespielt – und zwar so, wie man es klischeehaft immer hört: Barfuß und mit einem selbst gebastelten Ball.“ Der Umzug nach Deutschland wurde für ihn eine Reise ins Ungewisse. „Ich wusste nichts über Deutschland, es gab damals bei uns noch kein Internet und auch keine sozialen Netzwerke. Wir sind gelandet und ich war in einer völlig anderen Welt.“
Der Fußball half bei der Ankunft im neuen Leben und beim Schließen neuer Freundschaften. An eine Profi-Karriere dachte er dabei lange Zeit nicht. „Bis zur B-Jugend habe ich noch beim VfB Hilden gespielt. Das war ein normaler Amateurverein, wo es nach den Spielen der ersten Mannschaft noch Bier und Bratwurst gab. Bevor ich dann in der U18 zu Fortuna Düsseldorf gegangen bin, habe ich eigentlich auch nur zum Spaß gespielt. Ich hatte gar nicht den Willen, Profi zu werden, weil es für mich damals überhaupt nicht realistisch war. Es war eher ein ferner Traum. Und dann wurde das Niveau plötzlich immer höher, ich habe den Sport ernster genommen und bin meinen Weg gegangen.“ Bebou ist dankbar, dass er den Fußball viele Jahr noch als schönes Hobby erleben durfte – ohne den ganz großen Druck. 2017 verließ er Fortuna Düsseldorf, wo er als 19-Jähriger sein Profidebüt gegeben hatte, und wechselte zu Hannover 96; von dort kam er im vorigen Sommer zur TSG Hoffenheim.
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