Umkämpftes Duell mit dem FCK: U19 holt einen Punkt
Gerade einmal 20 Sekunden waren im abendlichen Dietmar-Hopp-Stadion verstrichen, noch nicht alle der 120 Zuschauer hatten Platz genommen, da lagen sich die A-Junioren der TSG bereits in den Armen. Was war passiert? Die FCK-Hintermannschaft hatte der Rapp-Elf direkt nach dem Anstoß viel Platz zugestanden, sodass Enes Tubluk aus dem Zentrum rechts auf Luis Görlich legen konnte. Und der 18-Jährige zeigte sich sofort eiskalt und vollendete aus 14 Metern trocken zur Blitzführung der Kraichgauer. Es war bereits das dritte Saisontor des Rechtsverteidigers, der damit zum alleinigen Toptorjäger seiner Mannschaft avancierte.
Das frühe Tor verfehlte seine Wirkung nicht. Die Gäste aus der Pfalz versuchten zwar ihre bekannten Tugenden an den Tag zu legen und knieten sich in die Partie, doch die TSG überzeugte ihrerseits durch Dominanz und Spielwitz. Stürmer Filip Stojilković hätte bereits neun Minuten später nachlegen können, nachdem ihn Görlich mit einer präzisen Flanke in Szene gesetzt hatte. Doch der Kopfball des Schweizers aus zehn Metern war zu unplatziert, um FCK-Keeper Lorenz Otto in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen.
Dominante erste Halbzeit der TSG
Ein Chancenfestival wie in der Vorwoche beim 5:1 gegen den 1.FC Heidenheim zauberten die Rapp-Schützlinge in der Folge zwar nicht auf den Rasen, doch die Spielkontrolle gaben sie zu keiner Phase der ersten Halbzeit aus der Hand. Und wenn es gefährlich vor dem Lauterer Tor wurde, war meistens Stojilković im Spiel. Zunächst scheiterte der Angreifer nach einer flachen Hereingabe von Max Geschwill mit einem Abschluss am kurzen Pfosten (22.), dann parierte Torwart Otto einen Kopfball des Schweizers nach Tubluk-Flanke (35.).
In der Halbzeit wechselte Gästetrainer Marco Laping gleich drei Mal und seine Mannschaft trat nun noch aggressiver und mit mehr Willen auf. Die TSG hingegen ließ ein wenig die Zügel schleifen und verlor somit an Dominanz und Ruhe am Ball. Die Spielstärke der Kraichgauer sorgte dennoch immer wieder für gefährliche Offensivaktionen, an denen nun immer häufiger Tubluk beteiligt war. Mal kombinierte sich der flinke Angreifer mit Amid Khan Agha auf der rechten Seite durch die Lauterer Reihen und bediente diesen mit einem präzisen Rückpass im Strafraumzentrum (51.), mal setzte er sich alleine durch und es fehlte nur die letzte Kraft für einen satten Abschluss (53.).
Auf der anderen Seite musste TSG-Keeper Daniel Klein in der 55. Minute erstmals sein ganzes Können aufbieten, als er im Eins-gegen-Eins der Sieger blieb. Vier Minuten später klärte die TSG-Defensive einen Freistoß aus dem Halbfeld nicht sofort, sodass ein FCK-Angreifer aus zehn Metern zum Schuss kam, aber an einer überragenden Reaktion von Klein scheiterte.
Das Spiel wurde nun zunehmend härter und hektischer. Schiedsrichter Patrick Glaser verteilte insgesamt neun Gelbe Karten. „Wir müssen uns ankreiden lassen, dass wir in dieser Phase nicht ruhig genug geblieben sind“, sagte Rapp nach der Partie.
Rapp spricht von zwei verlorenen Punkten
Dennoch hatte die TSG durch Stojilković (61.) und Tubluk (69.) weitere gute Chancen, um das 2:0 nachzulegen. Doch es kam anders: Nachdem Klein einen leicht abgefälschten Distanzschuss noch abwehren konnte, traf FCK-Torjäger Cem Barlik in der 77. Minute per Abstauber-Kopfball zum Ausgleich.
Nun war es ein offener Schlagabtausch, bei dem beide Teams noch gefährlich wurden, ohne sich jedoch die eine ganz klare Torchance zu erspielen. Auch nach der Gelb-Roten Karte gegen den zur Halbzeit eingewechselten FCK-Verteidiger David Kajinic, ergab sich für die TSG keine weitere Möglichkeit, um nach dem Blitztor auch noch einen Last-Minute-Treffer zu versenken.
Am Ende machte sich auf den Gesichtern der TSG-Talente Enttäuschung über das Unentschieden breit. „Das waren für uns zwei verlorene Punkte“, sagte auch Rapp, der jedoch weiß, woran es gelegen hat. „Wir haben eine richtig gute und dominante erste Halbzeit gespielt, kommen dann aber schlecht aus der Kabine und lassen uns von den vielen Unterbrechungen durch Fouls aus dem Rhythmus bringen. Es lag also im Endeffekt an uns selbst, aber daran werden wir arbeiten.“
Die nächste Bewährungsprobe erwartet die TSG-U19 nun schon am kommenden Dienstag, wenn in der Youth League der Nachwuchs von Manchester City zu Gast im Dietmar-Hopp-Stadion ist.
TSG 1899 Hoffenheim – 1.FC Kaiserslautern 1:1 (1:0)
Hoffenheim: Klein - Nitzl, Lengle, Wallquist – Görlich, Geschwill – Elmkies (78. Onana) - Khan Agha (90. Landwehr), Heiland – Tubluk (77. Malonga), Stojilković (65. Linsbichler).
Kaiserslautern: Otto – Held, Klein, Schröder, Neukirch (46. Kajinic) – Fath – Fladung (46. Bonianga), Nsidjine Kuete – Reisinger (46. Fesser) – Blum (81. Ludwig), Barlik.
Tore: 1:0 Görlich (1.), 1:1 Barlik (77.). Zuschauer: 120. Schiedsrichter: Patrick Glaser (Wiesbaden). Karten: Gelb-Rot für Kajinic (90.). Gelb für Lengle, Elmkies, Görlich / Nsidjine Kuete, Blum, Klein, Schröder.
Daten & Fakten zum Spiel »
![](/_resources/themes/1899relaunch/images/app-download/tsg-app-icon.png?m=1738359928)