Zweiter Versuch beim Schlusslicht
Das sagt der Trainer
Derzeit steht der KSV mit elf Punkten auf dem 19. und letzten Platz. Zählt man die neun Zähler, die dem Klub wegen der Einleitung eines Insolvenzverfahrens abgezogen wurden, dazu, wäre es immer noch nur Rang 16. Doch den Tabellenstand will Wildersinn nicht zum Anlass nehmen, den Gegner zu unterschätzen. „Kassel ist eine schwer zu bespielende Mannschaft, wie wir in der Vorrunde schmerzhaft erfahren mussten.“ Die U23 unterlag im Dietmar-Hopp-Stadion 1:3 und kassierte damals eine von bisher nur vier Saisonniederlagen. „Wenn ich Spiele des KSV anschaue, erschließt sich mir nicht, warum sie da unten stehen. Uns erwartet auf alle Fälle ein hartes Stück Arbeit.“
Das Personal
Definitiv verzichten muss Wildersinn auf Angreifer João Klauss de Mello, der gerade in Spanien weilt, wo er im Trainingslager des finnischen Traditionsklubs HJK eine Probezeit absolviert. Fragezeichen stehen noch hinter den Einsätzen von Aron Viventi (krank), Nicolas Wähling und Maximilian Waack (beide angeschlagen).
Der Gegner
Der KSV Hessen Kassel befindet sich nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich in einer schwierigen Situation. Zwei Mal – 1993 und 1997 – musste der frühere Zweitligist bereits Konkurs anmelden. Im Juni vergangenen Jahres stellten die Verantwortlichen bei Verbindlichkeiten in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro erneut einen Insolvenzantrag, der eine Strafe von neun Minuspunkten zum Saisonstart zur Folge hatte. Selbst wenn die Nordhessen die Regionalliga halten sollten, stehen sie also vor einer unsicheren Zukunft. Dabei durften die KSV-Anhänger noch in der Saison 2012/13 wieder von Größerem träumen. Im ersten Jahr der (Wieder-)Einführung der Südwest-Staffel stürmte die von Uwe Wolf trainierte Mannschaft zur Meisterschaft – scheiterte aber in den Aufstiegs-Playoffs an Holstein Kiel. Der aktuelle Coach Tobias Cramer muss in der Restrückrunde ohne den tadschikischen Stürmer Rolf Sattorov auskommen, neu ist hingegen Cédric Mimbala vom Drittligisten Fortuna Köln.
Serien und bisherige Duelle
Mit einer Bilanz von einem Punkten in fünf Spielen steht der KSV auch ohne Abzüge auf dem letzten Platz der Rückrundentabelle. Saisonhälftenübergreifend warten die Kasseler nun schon seit 16 Begegnungen auf einen Dreier, den letzten gab es Anfang September beim 3:0 gegen den TSV Steinbach. Die Wildersinn-Elf ist hingegen seit neun Begegnungen (oder fast fünf Monaten) unbesiegt und hat sich peu à peu von Platz 14 auf den sechsten Rang vorgeschoben. Die Bilanz in den direkten Duellen liest sich aus Hoffenheimer Sicht ausgesprochen gut. In bisher 15 Aufeinandertreffen gab es neun Siege und drei Remis, selbst auswärts ist die Bilanz positiv (4-1-2).
Die Lage der Liga
Die Regionalliga Südwest lässt sich derzeit in drei Teile splitten: Der 1.FC Saarbrücken auf Platz eins, dem nur noch theoretisch die Teilnahme an den Drittliga-Playoffs zu nehmen ist, die Mannschaften von Platz zwei bis acht, die sich noch Chancen auf Rang zwei (und somit die Playoffs) ausrechnen können – und der Rest, der praktisch geschlossen noch um den Klassenerhalt kämpft. Dieser Eindruck hat sich nach den ersten Partien im neuen Kalenderjahr verfestigt. Auch für die U23 ist somit noch alles drin. Gewinnt sie die vier Spiele, die sie gegenüber dem Tabellenzweiten SV Waldhof im Hintertreffen liegt, würde sie bis auf zwei Zähler heranrücken
KSV Hessen Kassel – TSG 1899 Hoffenheim II
Mittwoch, 7. März, 18 Uhr, Auestadion