Pirmin Schwegler: "Ich fiebere extrem mit"
Hallo Pirmin, wie geht es dir und deinem Knie?
Pirmin Schwegler: Mir geht's gut und auch das Knie macht gut mit. Der Heilungsprozess kommt gut voran, das Knie hat bisher nie auf Sachen reagiert, die wir gemacht haben. Wenn man davon sprechen kann, sind wir im Zeitplan. Es braucht eben eine gewisse Zeit, ich darf nur nicht überpacen.
Wie kommst du mit der Reha voran, was darfst du schon wieder machen?
Schwegler: Ich habe in den kommenden Tagen nochmal einen Termin beim Arzt und hoffe, dass ich die Krücken dann weglegen kann. Momentan darf ich das Bein nur teilbelasten, deshalb ist es auch gar nicht so einfach, viele Übungen zu finden, die ich machen kann. Aber unser Rehatrainer Otmar Rösch ist da immer innovativ und hat gute Ideen. Ich bin viel im Wasser, mache Krafttraining für das Bein und kann trotz meiner einseitigen Belastung auch schon viel für die Ausdauer machen.
Du hast dich in der Schweiz operieren lassen – weil du da gute Erfahrungen gemacht hast?
Schwegler: Leider ja. Ich hatte die gleiche Verletzung schonmal im linken Knie vor gut drei Jahren. Das ist damals bei der Nationalmannschaft passiert. So ist der Kontakt zu meinem Arzt in der Schweiz entstanden. Ich habe dort sehr gute Erfahrungen gemacht, hatte nach der OP nie wieder Probleme mit dem Knie und hoffe, dass das jetzt auch so ist.
Die Saison hat für dich gut begonnen. Jetzt musst du wieder neu angreifen. Wie sehen deine Ziele aus?
Schwegler: Es wäre fatal, zu früh anzufangen. Das ist nicht so einfach, weil ich natürlich schon ehrgeizig bin und so schnell wie möglich wieder auf dem Platz stehen möchte. Das ist auch das Ziel: Ich möchte gesund und fit wieder auf den Platz zurückkommen und wieder die Verfassung haben, die ich vor der Verletzung hatte. Da habe ich mich richtig gut gefühlt und mich wieder in die Mannschaft gekämpft. Wenn ich das schaffe, werde ich auch wieder meine Spiele bekommen.
Wie verfolgst du die Spiele der Mannschaft?
Schwegler: Es ist intensiver als selbst auf dem Platz zu stehen. Man fiebert extrem mit. Ich fühle mich quasi wie ein Trainer, der auf Tribüne sitzt und alles besser weiß (lacht). Man hat einen anderen Blick. Es tut auch mir gut, wenn es so gut läuft. Die Laune ist besser und die Reha geht mit den guten Ergebnissen der Kollegen einfacher, es macht momentan viel Spaß, wir machen viel richtig - so fühlt sich das auch von außen an.
Nach vier Unentschieden, gab es zwei Siege – was passt von außen betrachtet schon gut, wo müsst ihr euch noch steigern?
Schwegler: Wir machen es als Mannschaft in der Defensive jetzt besser, nach vorne sind und waren wir immer gefährlich. Die Mannschaft spielt sich immer mehr ein, die Abläufe sind drin. Das kann man aber natürlich immer noch verfeinern. In den vergangenen zwei Partien hätten wir auch früher den Sack zumachen können, die Spiele schneller für uns entscheiden. Es gibt immer etwas zu tun und ich hoffe, dass wir noch lange ungeschlagen bleiben. Und ich denke, auch im kommenden Spiel gegen Freiburg ist ein Dreier drin.
Am Wochenende ist Pause. Für dich auch?
Schwegler: Pause habe ich nur einen Tag, aber auch nur, um zu meinem Arzt zu fahren und mein Knie kontrollieren zu lassen. Es ist echt so: Wenn man verletzt ist, hat man mehr zu tun. Ich brauche jetzt aber auch keine freien Tage. Die möchte ich mir dann im Winter gönnen, wenn wirklich Pause ist, ich mich wieder herangekämpft habe und fit bin.