Poulsen: "Haben eine ähnliche Spielphilosophie"
Yussuf, am Sonntag wirst du dein erstes Bundesliga-Spiel bestreiten. Was bedeutet das für dich, aber auch für den Klub und die Stadt Leipzig?
Yussuf Poulsen: Es bedeutet mir sehr viel. Das war schließlich mein großes Ziel als ich vor dreieinhalb Jahren nach Leipzig gekommen bin – dass es nun wirklich wahr wird, ist immer noch fast wie ein Traum. Ich freue mich riesig auf das erste Bundesliga-Spiel und auf alles was kommt. Auch für die ganze Region und die Stadt ist das eine richtig tolle Sache und für unseren Verein sowieso. Leipzig hat große Fußball-Begeisterung und eine große Sport-Historie, das spürt man nicht nur bei unseren Heimspielen, sondern auch wenn man den Menschen hier auf der Straße begegnet.
Sowohl RB als auch die TSG polarisieren Fußball-Deutschland. Wie nimmst du das als Spieler wahr?
Poulsen: Ich bekomme als Spieler davon nicht viel mit, ich konzentriere mich auf den Sport und das, was auf dem Platz passiert. Ich kann nur sagen, dass dieses Thema deutlich zurückgegangen ist und viel sachlicher behandelt wird. Und dieser Eindruck wird auch durch unsere steigenden positiven Imagewerte und die wachsende Anerkennung bestätigt.
Im DFB-Pokal seid ihr im Elfmeterschießen in Dresden gescheitert. Was ging nach der 2:0-Führung zur Pause schief?
Poulsen: Es war natürlich denkbar unglücklich, dass wir zu Beginn der Halbzeit gleich einen Elfmeter gegen uns bekommen und dadurch der Anschlusstreffer fällt – damit war Dresden wieder im Spiel. Dazu kam natürlich, dass Dynamo dann auch die Zuschauer im Rücken hatte, die sie nach vorne gepusht und stark gemacht haben. In den entscheidenden Situationen waren wir dann nicht konsequent und clever genug. Wichtig ist jetzt, aus dieser Niederlage die richtigen Schlüsse zu ziehen und daraus zu lernen.
Seit dem Beginn der Vorbereitung arbeitet ihr unter Ralph Hasenhüttl. Was unterscheidet ihn von Ralf Rangnick?
Poulsen: Erst einmal sind beide sehr gute Trainer. Natürlich hat Ralph Hasenhüttl aber auch seine eigenen Ideen. Er ist noch etwas jünger als Ralf Rangnick, aber man merkt, dass die Philosophie und die Spielauffassung sehr ähnlich sind, auch wenn sie sich wie alle Trainer in Details unterscheiden. Er weiß jedenfalls, wann er mal die Zügel anziehen muss oder auch mal loslassen kann, und wann er das persönliche Gespräch mit dem Spieler suchen sollte. Er hat eine sehr gute Mischung.
Was sind deine persönlichen Ziele für die Saison und was habt ihr euch als Team vorgenommen?
Poulsen: So wie für die meisten von uns, ist auch für mich die Bundesliga Neuland und eine ganz neue sportliche Herausforderung. Zunächst einmal wollen wir uns Schritt für Schritt in der Liga etablieren und Fuß fassen. Wir wollen als Mannschaft wachsen und ich möchte mich persönlich natürlich auch weiterentwickeln, versuchen mich gegen die besten Innenverteidiger zu behaupten und durchzusetzen.
Was erwartest du am Sonntag in Hoffenheim. Die TSG ist ja erfolgreich in die neue Spielzeit gestartet?
Poulsen: Das wird sicher ein intensives und interessantes Spiel, auch weil beide Teams eine ähnliche Spielphilosophie verfolgen. Hoffenheim hat eine spielstarke und gute Mannschaft. Aber wir wollen natürlich auch erfolgreich in unsere erste Bundesliga-Saison starten und zeigen, dass wir auf die Liga brennen. Ich freue mich sehr auf diese Begegnung.