Nadiem Amiri: "Ich will in Frankfurt gewinnen"
Seit langem habt ihr die Abstiegsplätze mal wieder verlassen - wie gut ist der kleine Sprung für Euer Selbstbewusstsein?
Nadiem Amiri: Für den Kopf ist das natürlich enorm wichtig - der Blick auf die Tabelle macht schon ein bisschen mehr Spaß. Aber es ist nur ein Punkt Abstand in die Abstiegszone. Wir haben noch nichts geschafft. Wir müssen weiter sehr hart arbeiten, um in der Liga zu bleiben.
Ihr habt einen späten Punkt gegen Köln geholt - das war das Gute. Mit dem Spiel wart ihr nicht zufrieden - wo hat es gehakt?
Amiri: Im Spiel nach vorne haben wir zu viele Fehler gemacht, die Bälle zu früh verloren. Zudem waren die Abstände zwischen unseren Ketten zu groß. Wir haben es gegen Ende der Partie ordentlich gemacht und Druck aufgebaut. Der Punkt war extrem wichtig, aber ich hätte dennoch lieber gewonnen. Wir müssen nach der Leistung mit einem Punkt zufrieden sein.
In der Pause zuvor hast du für die U21 debütiert. Wie war es?
Amiri: Natürlich ein besonderer Moment. Vor sechs Monaten habe ich nicht damit gerechnet, dass ich so schnell einmal für die U21-Nationalmannschaft auflaufen kann. Ich war ja bei der U20 und habe dort nach einem Training erfahren, dass ich zur U21 fahren darf. Das war schon cool. Aber das ist nur ein Anfang. Ich habe noch einen weiten Weg vor mir.
In der Liga läuft es für dich unter Julian Nagelsmann gut. Gibt es etwas, mit dem du selbst nicht so zufrieden bist?
Amiri: Ich will vor allem effektiver werden und der Mannschaft im letzten Drittel in der Offensive mehr helfen. Bessere Pässe spielen, bessere Entscheidungen treffen, mehr Tore vorbereiten und vor allem auch selbst noch torgefährlicher werden.
Du bist gut mit Mo Dahoud von Borussia Mönchengladbach befreundet, auch auf dem Platz kann man euch vergleichen - wo siehst du Paralellen in Eurem Spiel?
Amiri: Wir haben eine ähnliche Spielanlage und gegen Ende einer Partie, wenn Gladbach mehr tun muss, schaltet er sich auch noch mehr ins Offensivspiel ein, aber grundsätzlich spielt er tiefer als ich. Er ordnet das Spiel eher von der Sechser-Position aus, während ich offensiver spiele. Eher wie eine "Zehn".
Am Samstag folgt ein weiteres wichtiges Spiel bei Eintracht Frankfurt. Worauf müsst ihr euch einstellen und wie muss eure Herangehensweise sein?
Amiri: Ich will dort gewinnen. Mit einem Sieg würden wir einen riesigen Schritt im Kampf um den Klassenerhalt machen, aber dafür müssen wir auch viel investieren. Frankfurt will auch drei Punkte. Das wird ein ganz schweres Spiel in einem Hexenkessel. Das Frankfurter Publikum wird voll hinter seiner Mannschaft stehen. Wir dürfen uns nicht beeindrucken lassen, müssen ruhig bleiben und unser Spiel machen. Dass die Eintracht in dieser Woche nur hinter geschlossenen Türen trainiert, spielt für uns keine Rolle. Am Samstag zählt es auf dem Platz.
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