Das Fanhaus am
Spieltag - "Die Letzte
macht das Licht aus"
Ein Ort, der TSG ist - der zentrale, zirka 100 Quadratmeter große Raum, gleicht einem Hoffenheim-Museum. Seit der Einweihung in der vergangenen Sommerpause wurde ein blau-weißes Allerlei aus Erinnerungsstücken zusammengetragen. TSG-Schals zieren die Wände und umranden das Herzstück der "Ausstellung": ein großes Banner des Sieges gegen den 1. FC Kaiserlautern in der Relegation 2012/13. Das alles im ohnehin schon auf TSG getrimmten Ambiente - durch eine große Glastür mit Tornetz-Print gelangt man auf einen endlos wirkenden blauen Boden. Und im Fanhaus sitzt man im wahrsten Sinne des Wortes auf der TSG. Das Klub-Logo prangt auf allen Sesseln und Stühlen.
Etwa zwei Stunden vor Anpfiff des "Valentinsderbys" zwischen der TSG und dem VfB Stuttgart wird das Fanhaus in noch tieferes hoffe-blau getränkt. Immer mehr in den Vereinsfarben gekleidete Hoffe-Anhänger samt Fahnenschwenker nehmen an den Tischen Platz. Die Gesprächsthemen? Es gibt nur eines. Die TSG. Wie waren die letzten Spiele, wie wird das heutige, wer ist in Form, wer trifft gegen den württembergischen Rivalen? Die TSG-Fans wärmen sich für das anstehende Spiel auf. Der badische Dialekt ist allgegenwärtig und trägt zur besonderen Atmosphäre bei. Alles bewegt sich irgendwo zwischen Kneipenfeeling und gemütlichem Kaffeekränzchen bei Freunden.
Bei jedem Heimspiel füttert das Fanhaus rund 100 begeisterte Anhänger mit stadiontypischen Leckereien. Leberkäsebrötchen, Bratwurst und Pommes stehen auf dem Speiseplan. Und auch vor dem badisch-württembergischen Aufeinandertreffen darf das obligatorische Bierchen im eigens für die TSG-Fans errichteten Treffpunkt nicht fehlen.
"Das Feedback zum Fanhaus ist durchweg positiv“, freut sich Sabrina Lessle, Chefin der Gastronomie, über den großen Andrang. "Selbst Mitarbeiter anderer Bundesligavereine, die uns besucht haben, sind von unserem Fanhaus angetan." 30 Minuten vor Anpfiff wird es im Fanhaus dann schlagartig still. Ladenschluss. Vorerst. "Zum Spiel selbst sollen unsere Fans die Mannschaft natürlich im Stadion unterstützen. Aus diesem Grund schließen wir die Gastronomie 30 Minuten vor Spielbeginn“, erklärt Lessle. Knapp zwei Stunden beinahe gespenstische Ruhe folgen, ehe die Pforten nach Spielende wieder öffnen.
Was dann passiert? Spielanalyse. Jeder hat seine Meinung, jeder hat ein anderes Spiel gesehen. Wie immer, der Fußball bietet Gesprächsstoff für Stunden. Nach dem Derby sind sich alle einig. Schön war's. Der Heimsieg gegen die Schwaben wird mehr gefeiert als analysiert. Die "Hoffe"-Fans klatschen ab und umarmen sich. Ein Gefühl von Glückseligkeit macht sich breit. Open end? Im Fanhaus gilt: die Letzte macht das Licht aus. Und das ist fast immer Sabrina Lessle.