Trotz schwerer Verletzung - Leonie Keilbach ist wieder am Ball
„Alles klar, Vanja? Wie war's in der Schule?“ Leonie Keilbach begrüßt alle ihre jungen Spielerinnen persönlich. „Ich hab‘ keine Schuhe dabei“, beichtet Lara. „Dann machst du auf Socken mit“, antwortet Keilbach. Eine lockere Atmosphäre ist ihr wichtig. Beim Aufwärmspiel entfaltet sich eine große Geräuschkulisse in der kleinen Sporthalle – lachen, kreischen, schreien „das ist gut, so lassen sie ihre Emotionen raus“, erklärt die 19-Jährige.
Keilbach absolviert ihren Bundesfreiwilligendienst (BFD) im sportlichen Bereich bei „Anpfiff ins Leben“ und dem Ludwigshafener SC. Dadurch kam sie mit dem Projekt Kicking Girls in Kontakt und engagiert sich im Rahmen des BFD als Trainerin an der Gräfenauschule Ludwigshafen.
Nicht ohne Torwart
Kicking Girls ist ein Projekt der Laureus Sport for Good Stiftung. Ziel ist es, sozial benachteiligte Mädchen für den Sport zu gewinnen und den Übergang zu einem benachbarten Sportverein zu erleichtern. Jens Lehmann gab Ende Januar 2014 den Startschuss für Kicking Girls in Ludwigshafen. Das regelmäßige Training mit den Mädels übernahm Leonie Keilbach.
Die Stiftung hat zwar eine Übungssammlung zur Verfügung gestellt, aber die Bundesliga-Spielerin macht sich vor jedem Training ihren eigenen Plan: anfangs ein Aufwärmspiel, „‘Karotten ziehen‘ oder ‚Chinesische Mauer‘ spielen die Kids gerne“, sagt Hoffenheims Offensivspielerin, dann Ball-am-Fuß-Übungen und zum Abschluss ein Turnier. „Manchmal lasse ich sie ohne Torwart spielen – das mögen sie gar nicht“, schmunzelt Keilbach. „Es ist echt schön, die Fortschritte zu sehen – nicht nur technisch, auch persönlich. Einige stille Kinder kommen richtig aus sich heraus.“
Während der Reha ist sie nicht untätig in Sachen Kicking Girls. Zusammen mit einem Kollegen hat sie ein Abschlussturnier für mehrere Kicking Girls-Mannschaften und weitere Schul-AGs geplant. „Die Mädels fragen schon die ganze Zeit nach einem Turnier – das wird nun Anfang Juli stattfinden“, freut sich Keilbach.