"Es geht darum, das Überleben der betroffenen Menschen zu sichern"
Im Rahmen des Bundesliga-Heimspiels gegen Werder Bremen (Samstag, 30. November, 15.30 Uhr) werden Spendensammler in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena aktiv sein und die Besucher und Fans der TSG um eine Spende bitten. Als Dankeschön gibt es ab einer Spende von fünf Euro ein "1899%warmHERZig-Wärmekissen".
Der gesamte Erlös aus den Spenden wird der "Aktion Deutschland Hilft e.V." zur Verfügung gestellt. Was das Bündnis mit den gesammelten Spenden machen wird und wie sich die Hilfe in den kommenden Wochen gestaltet – dazu äußert sich Manuela Rossbach, Geschäftsführerin der "Aktion Deutschland Hilft", gegenüber achtzehn99.de.
Was sind die wichtigsten Güter, die mit dem Spendengeld angeschafft werden?
Manuela Rossbach: Unmittelbar nach einer Katastrophe – in der Phase der akuten Nothilfe – geht es erst mal darum, das Überleben der betroffenen Menschen zu sichern. Das bedeutet, dass sie so schnell wie möglich mit dem Nötigsten versorgt werden müssen: Lebensmittel und Trinkwasser haben hier oberste Priorität. Auch Hygieneartikel und medizinische Hilfsgüter sind überaus wichtig, um Epidemien vorzubeugen und die Menschen zu versorgen, die durch die Katastrophe Verletzungen davongetragen haben.
Wie sehen die Maßnahmen in den kommenden Wochen aus?
Rossbach: Auch in den folgenden Wochen werden sich die Hilfsmaßnahmen vor allem auf die Nothilfe konzentrieren. Unsere Mitgliedsorganisationen stellen beispielsweise Wasseraufbereitungsanlagen auf, um die Menschen mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Auch die sanitäre Versorgung ist besonders wichtig, um den Ausbruch von Krankheiten zu verhindern. Deshalb kümmern sich unsere Organisationen um den Aufbau von Nottoiletten und sorgen für funktionierende Abwassersysteme. Gerade Kinder und alte Menschen sind besonders anfällig für Erkrankungen der Atemwege, Durchfallerkrankungen und andere, grundsätzlich leicht behandelbare Infektionen. Mit der Bereitstellung von Antibiotika, Schmerzmitteln und Medikamenten gegen Durchfall kann diesen Menschen meist schnell und unkompliziert geholfen werden. Weiterhin werden Plastikplanen und Zelte verteilt, um den Menschen wieder ein Dach über dem Kopf zu geben. Wir geben auch Wellblech und Werkzeug aus, um Reparaturarbeiten möglich zu machen.
Wie ist die bisherige Resonanz auf den Spendenaufruf?
Rossbach: Das Mitgefühl der Menschen und die Spendenbereitschaft sind sehr hoch. Besonders in den Tagen direkt nach dem Taifun, als uns die ersten Bilder aus den betroffenen Gebieten erreichten und das Ausmaß der Katastrophe sichtbar wurde, gingen bei uns viele Anrufe und Spenden ein. Die Anteilnahme der Deutschen mit den Menschen auf den Philippinen, die von einem Tag auf den anderen alles verloren haben, ist groß. Auch wenn die Berichterstattung in den Medien mittlerweile langsam wieder abnimmt, hoffen wir doch, dass die Spendenbereitschaft nicht so schnell abebbt. Denn auf die akute Nothilfe folgt viel Arbeit und eine oft langwierige Phase des Wiederaufbaus. Bis die Menschen wieder so leben können wie vor dem Taifun Haiyan wird noch einige Zeit vergehen.