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MÄNNER
23.10.2013

GoalControl - Das Ende aller Phantomtore?

Das Phantomtor von Sinsheim erregt weiter die Gemüter. Am Montag soll das DFB-Sportgericht entscheiden, ob es zu einer Neuansetzung des Spiels der TSG Hoffenheim gegen Bayer Leverkusen kommt.

Aufs Neue entbrannt ist im Nachgang zur folgenreichen Fehlentscheidung am Wochenende auch die Diskussion um die Einführung einer Torlinientechnik. Die FIFA hatte bereits beim Confed-Cup diesen Sommer in Brasilien das System der deutschen Firma GoalControl getestet. "Ein Phantomtor wie in Hoffenheim ist bei GoalControl-4D absolut unmöglich", erklärte Geschäftsführer Dirk Broichhausen. Über einen flächendeckenden Einsatz des Systems der Firma aus dem nordrheinwestfälischen Würselen soll im Anschluss entschieden werden.

Bei der für den Profifußball in Deutschland zuständigen Deutschen Fußball Liga GmbH (DFL) sträubt man sich dagegen weiter gegen die Einführung. So will die DFL nicht vor 2015 mit Testreihen zur Torlinientechnik beginnen. DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig untermauerte diesen Standpunkt nach der Partie in Sinsheim in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.).

14 Kameras

Das System der deutschen Tüftler basiert auf insgesamt 14 Hochgeschwindigkeits-Kameras, 7 für jedes Tor, die unterhalb des Stadiondaches angebracht und auf den Torraum ausgerichtet werden. Sie erfassen die Position des Balles auf drei Achsen, also in 3-D. Die so produzierten Bilder werden an einen Computer übermittelt, der die Bewegung aller Objekte auf dem Platz im Bild erfasst. Der Computer filtert dann in einem zweiten Schritt alle Spieler, Schiedsrichter und sonstigen "Objekte" heraus. Übrig bleibt nur der Ball. Sobald dieser die Torlinie überschreitet, erhalten die Schiedsrichter in weniger als einer Sekunde per Vibrationsalarm einen Hinweis auf ihrer Armbanduhr.

Besonders attraktiv ist das System, weil es sehr flexibel ist und mit allen Balltypen und verschiedenfarbigen Tornetzen funktioniert. Auch das Wetter oder die Platzbeschaffenheit würden die Funktionsfähigkeit laut Hersteller nicht beeinflussen. Die Abweichung liege im Millimeterbereich. Weil der Computer alle Aufnahmen speichert, bestünde zusätzlich die Möglichkeit, sich den Ballverlauf nachträglich im Video anzuschauen.

Kein Videobeweis

Das soll aber nicht der Sinn und Zweck der Technik werden, wie auch Jerome Valcke, Generalsekretär der FIFA, auf der verbandseigenen Homepage betont: "Wir wollen kein Video nutzen. Es geht um die eventuelle Einführung einer Hilfe für den Schiedsrichter – nicht mehr und nicht weniger." Einer wie von manchen Beobachtern zuletzt ebenfalls geforderten Einführung des Videobeweises erteilte Valcke so eine klare Absage.

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