U23 verliert zum Auftakt gegen Mainz
Sein Debüt im Trikot der TSG 1899 Hoffenheim hatte sich der A-Jugendliche Marvin Schwäbe sicherlich anders vorgestellt. Der Keeper hatte kaum auf der Bank Platz genommen, da wurde er auch schon eingewechselt – um beim Stand von 0:1 zum Elfmeterduell anzutreten. Er verlor es, gegen Nejmeddin Daghfous, dem auffälligsten Spieler auf dem Platz – und nach elf Minuten war die Partie praktisch bereits entschieden. Schon in der 4. Minute hatte es das erste Mal im 1899-Tor geklingelt, als Daniel Bohl auf der linken Seite nach innen flanken durfte und Petar Slišković den Ball in die lange Ecke spitzelte. Dann die Schlüsselszene der Partie: Paterok kam gegen den Ex-Hoffenheimer Felix Müller einen Schritt zu spät, prallte unglücklich mit dem Mainzer Mittelfeldspieler zusammen und verletzte sich dabei selbst. Das hielt den Unparteiischen nicht davon ab, dem Schlussmann die Rote Karte zu zeigen und auf den Punkt zu deuten. Etwas hart, aber regelkonform.
Für Schwäbe musste Yannick Thermann, der als zweite Spitze neben Kingsley Schindler aufgeboten war, runter – auch für den Junioren-Nationalspieler war also früher Schluss als geplant. Ohne ihren Kapitän Kai Herdling, der vorerst in den Profi-Kader aufgerückt ist, kämpften die Hoffenheimer nun gegen die drohende Niederlage und die Hitze an. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie in regelmäßigen Abständen, um den Spielern Erfrischungspausen zu ermöglichen. Dabei bot sich den Trainern Gelegenheit, auf ihre Spieler einzuwirken.
In der 26. Minute stand ein weiterer Ex-Hoffenheimer im Mittelpunkt: Der Mainzer Innenverteidiger Marcel Seegert brachte kurz vor der Strafraumgrenze Schindler zu Fall und sah ebenfalls Rot. Unnötig, da der Mainzer Keeper Christian Mathenia vor Schindler am Ball gewesen wäre. 05-Trainer Martin Schmidt reduzierte seine Formation nun ebenfalls auf eine Spitze, zog Daghfous ins Mittelfeld und Michael Falkenmayer in die Viererkette zurück. Der leistete sich gleich mal einen Abspielfehler, doch Schindler scheiterte mit seinem Schuss an Mathenia (34.).
Streker verletzt raus
Im zweiten Durchgang nahmen die Hoffenheimer das Heft in die Hand, fanden aber gegen die Mainzer Defensive kein Mittel. Die größte Chance zum Anschlusstreffer vergab Schindler, der aus kurzer Distanz eine Hereingabe Jules Schwadorfs nicht richtig traf (74.). „Da wäre vielleicht noch etwas möglich gewesen“, bedauerte Krücken, der stattdessen mit ansehen musste, wie Daghfous nach einem Konter alles klar machte (81.). Nach knapp über einer Stunde musste Denis Streker mit muskulären Problemen vom Platz.
„Es war gut, wie sich die Mannschaft gegen die Niederlage gestemmt hat, die Einstellung hat auf jeden Fall gestimmt“, so Krücken. „Allerdings müssen wir aus unseren Standards mehr Kapital schlagen. Kommende Woche in Frankfurt wollen wir die Punkte, die wir heute liegen gelassen haben, zurückholen. Wir hätten heute nicht unbedingt als Verlierer vom Platz gehen müssen, aber das ist eine neu formierte Mannschaft, die im Training mit Leidenschaft arbeitet. Ich bin guter Dinge, dass das nächste Woche anders läuft.“
TSG 1899 Hoffenheim II – 1.FSV Mainz 05 II 0:3 (0:2)
Hoffenheim: Paterok – Akpoguma, Jensen, Aupperle, Abruscia – Gyau (66. Straub), Streker (67. Krempicki), Hürzeler, Schwadorf – Schindler, Thermann (11. Schwäbe).
Mainz: Mathenia – Schmitt, Kalig, M. Seegert, Roßbach – Lewerenz (63. Fahrenholz), Bohl, Falkenmayer, Müller (81. Röser) – Slišković (90. Bouziane), Daghfous.
Tore: 0:1 Slišković (4.), 0:2 Daghfous (11., Strafstoß), 0:3 Daghfous (87.). Zuschauer: 195. Schiedsrichter: Tobias Endriß (Bad Ditzenbach). Karten: Gelb für Abruscia, Aupperle; Rot für Paterok (9., Notbremse), Seegert (26., Notbremse).