Relegation! Teil eins des Wunders ist geschafft
Richtig turbulent wurde es in der Nachspielzeit, als Dortmund in Unterzahl noch einmal traf, das Schiedsrichtergespann den Treffer aber aberkannte. Doch der Reihe nach...
Mit einer auf vier Positionen veränderten Startelf begann Markus Gisdol das letzte Spiel der regulären Saison – Jannik Vestergaard und Eugen Polanski kehrten nach ihren Sperren zurück, Fabian Johnson und Patrick Ochs agierten ebenfalls von Anfang an.
Dortmund trat eine Woche vor dem Finale in der Champions League in Bestbesetzung an. In den ersten fünf Minuten konnte sich keine der beiden Mannschaften ein Übergewicht erspielen. Die TSG agierte defensiv in einem 4-4-2.
Dann schlugen die Hausherren in der sechsten Minute bei ihrer ersten Chance eiskalt zu – Robert Lewandowski staubte nach einem Kopfball von Jakub Blaszczykowski aus kurzer Distanz ab. Die Aufgabe, im Signal Iduna Park zu siegen, wurde damit zur Herkulesaufgabe. Die TSG stand im Anschluss in der Defensive sicher, konnte aber nach vorne gegen die konsequent pressenden und kompakten Dortmunder kaum Akzente setzen.
Nach 20 Minuten schwamm sich 1899 etwas frei, spielte mutiger und mit mehr Zug nach vorne, ohne dabei aber große Torchancen herauszuspielen. Die letzte Konsequenz, der letzte Pass fehlten. Das Spiel verlief jetzt ausgeglichen. Dem Team von Markus Gisdol gelang es, den BVB weitestgehend vom eigenen Tor fernzuhalten, Dortmund wurde wesentlich früher angegangen.
Großchance zum Ausgleich
In der 37. Minute hatte Sejad Salihovic dann den Ausgleich auf dem Fuß. Fabian Johnson hatte ihn mit einem Zuckerpass in die Gasse zentral vor dem Tor bedient – er scheiterte aber im Eins-gegen-Eins an BVB-Keeper Roman Weidenfeller. Nur 30 Sekunden später vergab Lewandowski auf der anderen Seite eine gute Chance. Die Partie wurde turbulenter, 1899 mischte mit.
Nach der Pause feierte Robin Szarka in dieser wichtigen Partie sein Bundesliga-Debüt - er kam mit Wiederanpfiff für Sebastian Rudy im defensiven Mittelfeld. Auch auf links tat sich etwas. Patrick Ochs und Fabian Johnson tauschten die Positionen: der US-Nationalspieler übernahm nun den offensiven Part.
Salihovic verwandelt Elfmeter
Die 1899-Spieler gaben sich trotz des Rückstands nicht auf und suchten immer wieder ihre Chance. Aber die Hausherren drückten nach der Pause – Koen Casteels konnte sich dreimal mit starken Paraden auszeichnen.
Die TSG zeigte sich lange nicht vor dem BVB-Tor. Bis zur 77. Minute. Hummels foulte Kevin Volland im Strafraum. Schiedsrichter Jochen Drees gab Elfemter und Sejad Salihovic verwandelte vom Punkt sicher in die rechte obere Ecke. 1:1. Hoffnung. Hannover führte zeitgleich mit 3:0 gegen Düsseldorf. Nur vier Minuten später wurde der eingewechselte Sven Schipplock steil in den Strafraum geschickt. Weidenfeller riss ihn um. Wieder Elfmeter. Rot für den BVB-Keeper. Dortmund hatte schon dreimal gewechselt – Großkreutz musste ins Tor. Salihovic verwandelte im Tollhaus Signal Iduna Park wieder sicher. 2:1 für die TSG. Unfassbar. Eine Geschichte wie sie wohl wirklich nur der Fußball schreiben kann. Mehr Emotion geht nicht. Der Rest war Jubel. Nun geht es am Donnerstag in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena im Hinspiel der Relegation gegen Kaiserslautern.