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MÄNNER
08.03.2013

Heurelho Gomes: "Wir müssen zusammenrücken"

Heurelho Gomes ist in kurzer Zeit zum Publikumsliebling in Hoffenheim geworden. Der Keeper überzeugt auf dem Platz und auch daneben mit seiner offenen Art und positiven Ausstrahlung. Vor dem Spiel in Fürth (Samstag, 9. März, 15.30 Uhr) spricht er über seinen raschen Wechsel, die Bedeutung der Psychologie und die Erfahrungen, die er an seine Mannschaftskollegen weiergeben möchte.

Heurelho, Hoffenheim anstatt London – hattest du Zeit, deiner Familie den Wechsel zu erklären?

Nein, dafür ging alles viel zu schnell. Meine Frau und die Kinder leben noch in London, sie kommen aber immer wieder für einige Tage zu Besuch. Meine Familie nicht immer sehen zu können, ist der Preis den ich gerne bezahle, um wieder auf dem Platz zu stehen. Derzeit spielt der Fußball die Hauptrolle. Natürlich würde ich gerne mehr Zeit mit der Familie verbringen, aber ich ordne dem Fußball, dem Erfolg in Hoffenheim alles andere unter.

Du hast in Tottenham eineinhalb Jahre nicht gespielt. Wie schwer war das?

Ich habe es vermisst – jeden Tag. Das war nicht angenehm. Ich habe zuvor zehn Jahre lang meist zwei Mal pro Woche gespielt – in der Liga sowie international und dann kam ich auf einmal nur noch auf das Gelände, um zu trainieren. Jetzt kann ich im Training und auch im Spiel wieder alles geben. Ich werde für 1899 bis zum letzten Pfiff der Saison kämpfen.

Gegen den Abstieg hast du in deiner Karriere noch nie gespielt.

Das ist richtig. Zu diesem Zeitpunkt in einer Saison stand ich mit meiner Mannschaft noch nie so weit unten. In Tottenham waren wir anfangs meiner ersten Saison mal am Tabellenende – aber das ist nicht vergleichbar. Mit meiner Erfahrung kann ich sagen: es geht nicht nur um Fußball, um das Spielerische, es geht darum, sich jeden Tag zu beweisen, jeden Tag alles für den Club zu geben. Wir haben hier viele junge Spieler, denen will ich mit meiner Erfahrung helfen. Wir müssen gemeinsam kämpfen und Charakter zeigen.

Welche Rolle spielt die Psychologie in der jetzigen Situation?

Eine extrem wichtige. Diese Seite des Spiels ist im Moment wichtiger als das Fußballerische. Unsere Leistungen gegen Stuttgart und Augsburg waren enttäuschend. Das betrifft auch mich als Teil des Teams. Wir gewinnen und verlieren gemeinsam. Aber ich glaube an mich, an meine Teamkollegen und den Verein.

Wie schätzt du das Spiel gegen Fürth ein?

Das wird für uns das absolute Schlüsselspiel. Es geht um drei ganz wichtige Punkte. Nur eine gute Leistung wie gegen die Bayern reicht nicht. Wir müssen gewinnen. In den Trainingseinheiten konnte ich in den Gesichtern der Jungs genau sehen, dass wir gegen Fürth kämpfen werden. Schon vor der Partie gegen München haben wir uns teamintern ausgesprochen. Da wurde Klartext geredet. Das hat uns weitergeholfen.

Du warst gegen Bayern Kapitän, hast viel Erfahrung. Wie viel Verantwortung übernimmst du?

Ich bin nicht der Retter, aber ich will helfen. Das ist ein Geben und Nehmen. Ich brauche auch das Gefühl, dass meine Hilfe erwünscht ist. Das merke ich und deshalb übernehme ich gerne Verantwortung. Wir wollen uns alle verbessern und die Leistung abrufen, die in uns steckt. Dafür ist auch der Zusammenhalt wichtig. Nicht jedem muss ich so nahe stehen wie einem Bruder, aber wir müssen zusammenrücken, müssen uns gegenseitig den Rücken freihalten. Wir müssen uns auf dem Feld als Einheit präsentieren. Wenn ein Spieler den Ball verliert, müssen ihm die anderen helfen und ihn ermutigen.

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