Mainz 05: Es geht auch ohne Boyband
Eine Einordnung der Mainzer vor dem ersten Spieltag war nur schwer möglich. Immerhin verließen gleich drei Leistungsträger der vergangenen Spielzeit den letztjährigen Tabellenfünften. Lewis Holtby, den die Mainzer nur ausgeliehen hatten, ging zum FC Schalke 04 zurück, André Schürrles Wechsel zu Bayer 04 Leverkusen stand bereits in der Winterpause fest und Christian Fuchs folgte Holtby nach Gelsenkirchen. Neben Holtby und Schürrle muss Trainer Thomas Tuchel vorerst auch auf den Dritten der Boyband verzichten: Adam Szalai fällt mit einem Kreuzbandriss mehrere Monate aus.
Durchwachsener Saisonauftakt
Mit der Mannschaft der vergangenen Saison ist Mainz nicht mehr zu vergleichen. Dennoch will das Team weiterhin mit Offensivfußball begeistern. Trotz der namhaften Abgänge ist dies bisher teilweise gut gelungen. Elf neue Spieler hat der Verein sich geleistet. Darunter sind keine Stars, aber bundesligaerfahrene Profis wie Malik Fathi und Eric Maxim Choupo-Moting. Kurz vor Ende der Transferperiode sorgte Mainz noch für Verstärkung im Sturm. Von Schalke 04 kam Mario Gavranovic. Mit dem mühsamen Weiterkommen in der ersten Runde des DFB-Pokals (2:1 n. Verl. beim SVN 1929 Zweibrücken), und dem Aus in der Qualifikation für die Europa League gegen den rumänischen Vertreter Gaz Metan Medias war der Saisonstart der Mainzer durchwachsen und die Euphorie dahin: Würde Mainz nach einer hervorragenden Saison abstürzen?
Perfekter Auftakt
Dann ging die Bundesliga los. Kein Geringerer als Vizemeister Bayer Leverkusen mit dem Ex-Mainzer Schürrle war der erste Gast in der Coface-Arena und musste sich der Tuchel-Elf sowie dem Mainzer Publikum geschlagen geben. Das 2:0 wurde ausgiebig gefeiert, die Euphorie, die Spielfreude und der Mainzer Offensivfußball waren zurück. Auch am zweiten Spieltag überzeugten die Rheinhessen – dieses Mal beim SC Freiburg. Sechs Punkte nach zwei Spielen: Wieder war der perfekte Bundesligaauftakt da. Selbst bei der ersten Niederlage (2:4 gegen Schalke 04) überzeugte Mainz spielerisch. Von Hannover trennte sich Mainz mit einem 1:1-Remis. Mit sieben Punkten belegen die 05er aktuell den siebten Platz in der Tabelle. „Wenn mir das vor der Saison jemand gesagt hätte, wäre ich damit sehr zufrieden gewesen“, sagte Eugen Polanski.
Schwere Aufgabe für 1899
Wie schon in der vergangenen Saison trifft 1899 Hoffenheim früh in der Saison auf Mainz. Nicht nur die Bilanz der Spielzeit 2010/11 sieht mager aus. 2:4 verlor Hoffenheim am Bruchweg, in der heimischen WIRSOL Rhein-Neckar-Arena mit 1:2. Nur in der zweiten Liga war Hoffenheim besser als Mainz. Damals holte man insgesamt vier Punkte gegen die Rheinhessen.