12:0 gegen Saarbrücken: U19 macht das Dutzend voll
In Gefahr geriet der deutliche Triumph nur einmal kurz – allerdings nicht aus sportlichen Gründen. In der 19. Minute – die TSG hatte gerade das 2:0 markiert – signalisierte Linienrichter Benedikt Baßler, dass er nicht weitermachen könne. Er hatte sich direkt zu Spielbeginn mutmaßlich eine Bänderverletzung zugezogen. Schiedsrichter Jannis Jäschke musste die Partie unterbrechen, die Suche nach einem Ersatzmann für die Linie wurde im Stadion gestartet und über Anrufe und Textnachrichten auf dem Smartphone auch über die Grenzen Hoffenheims hinaus fortgesetzt. Letztlich erfolglos, denn auf die Schnelle war kein ausgebildeter Linienrichter greifbar. Die Partie konnte – auch nach Rücksprache zwischen Schiedsrichter Jäschke und DFB-Verantwortlichen – dennoch ordnungsgemäß zu Ende gespielt werden. Akademie-Praktikant Leon Volkmann übernahm fortan einen Linienrichter-Part, beschränkte sich aber darauf, dem Referee anzuzeigen, sobald ein Ball die Auslinie überquert hatte. Die Abseitsentscheidungen traf der Schiedsrichter in den noch zu spielenden restlichen 70 Minuten allein.
„Der Schiedsrichterausfall war das Spannendste des Nachmittags“, sagte TSG-Coach Tobias Nubbemeyer nach der Partie. Sportlich hatte sein Team die Aufgabe gegen die mit bis dahin null Punkten und 1:18 Toren aus drei Spielen bereits arg gebeutelten Saarländer von Beginn an gut angenommen. „Wir sind ordentlich in die Abläufe reingekommen und haben im Lauf des Spiels auch nicht nachgelassen. Wir wissen das Ergebnis aber natürlich einzuordnen. Das war heute für uns auch noch keine Reaktion auf unsere 2:3-Niederlage unter der Woche in Heidenheim. Die wollen wir im kommenden Auswärtsspiel beim SC Freiburg zeigen. Das Spiel heute muss für sich gesehen werden.“
Den Sieg auf den Weg brachte Marlon Faß, der nach guten Vorlagen seiner Mitspieler bereits vor der 40-minütigen Zwangsunterbrechung zwei Mal einnetzte und direkt nach Wiederaufnahme des Spiels das 3:0 folgen ließ. Faß war bis zum Pausenpfiff zwei weitere Male erfolgreich, außerdem netzten Jykese Fields und Leonard Krasniqi zum 7:0-Zwischenstand ein.
Zur Halbzeit wechselte Nubbemeyer gleich sechs Mal, der Offensivwucht der Kraichgauer tat das allerdings keinen Abbruch. Fields startete eine Aufholjagd auf den ausgetauschten Faß und blieb nach drei weiteren Buden bei vier Treffern stehen. Die eingewechselten Jamie Wähling und Kiril Siutin trugen sich mit platzierten Distanzschüssen ebenfalls in die Torschützenliste ein, sodass am Ende das ganze Dutzend gefüllt war.
Für die TSG geht es am Samstag (24. August) um 13 Uhr beim SC Freiburg weiter.
TSG 1899 Hoffenheim – 1. FC Saarbrücken 12:0 (7:0)
Hoffenheim: Lade (46. Gebert) – Erlein (46. Girmann), Taschetta, Pelzer, Ndong Penda (46. Spranger), Poller (46. Wähling), Makanda (62. Sherlock), Tairi, Faß (46. Siutin), Fields, Krasniqi (46. Manthey).
Saarbrücken: Mees – Behr, Hadji (70. Werth), Krämer (70. Strewenski), Blinn (46. Dincher), Grucza (70. Wallacher), Althaus, Rupp, E. Erdogan (61. Dos Santos Reis), B. Erdogan (46. Seitzer), Figliuzzi.
Tore: 1:0 Faß (15.), 2:0 Faß (19.), 3:0 Faß (23.), 4:0 Fields (27.), 5:0 Faß (34.), 6:0 Faß (35.), 7:0 Krasniqi (42.), 8:0 Fields (47.), 9:0 Wähling (54.), 10:0 Siutin (59.), 11:0 Fields (75.), 12:0 Fields (76.). Zuschauer: 150. Schiedsrichter: Jannis Jäschke. Karten: Gelb für E. Erdogan, Rupp, Werth.