2:1 gegen Bayern – gelungener Trainer-Einstand für Tayfun Korkut
„Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Truppe“, jubelte der 35-Jährige nach seinem gelungenen Einstand. „So ein Tempo wie in der ersten Halbzeit zu gehen, und das bei diesen Temperaturen, das verdient schon allerhöchsten Respekt.“ Der Sekundenzeiger hatte noch keine volle Umdrehung gemacht, da hätte es schon 1:0 stehen können, doch Florian vom Dorf segelte haarscharf an einer Hereingabe vorbei. Unter den Augen von 1899-Chefcoach Ralf Rangnick entwickelte sich eine attraktive erste Halbzeit, in der die Hoffenheimer durch aggressives Pressing die Hintermannschaft des FC Bayern das ein oder andere Mal in Verlegenheit brachten. Kapitän Maurice Hirsch (19.) und Felix Müller (21.) sorgten für Gefahr, während sich 1899-Schlussmann Sven Stanschus bei einem Distanzschuss Robert Köhlers auszeichnen durfte (24.). Nachdem vom Dorf elfmeterreif zu Boden gerissen wurde, ließ sich Hirsch vom Punkt nicht zwei Mal bitten und netzte zur hochverdienten Führung ein (27.).
Keine Minute nach dem Führungstreffer hätte vom Dorf nach schönem Zuspiel von Dejan Bozić auf 2:0 erhöhen müssen, schoss aber freistehend Keeper Felix Ruml an. Die von Stephan Beckenbauer trainierten Bayern präsentierten sich nach diesem Rückstand völlig verunsichert. Hoffenheims Sead Kolasinac fing auf Höhe der Mittellinie einen Pass ab und war nun nicht mehr zu bremsen. Der Neuzugang vom Karlsruher SC bahnte sich vor den Augen seiner ehemaligen Teamkollegen, die in Zuzenhausen ihren kommenden Gegner Bayern München beobachteten, mit aller Kraft den Weg in Richtung Tor. Dabei prallten die Gegenspieler entweder an ihm ab oder er ließ sie wie Slalomstangen stehen. Und obwohl er am Ende einen Haken zu viel schlug, reichte es noch zum erfolgreichen Torabschluss (32.).
Nach der Pause kamen die Münchner deutlicher druckvoller aus der Kabine, fanden aber gegen die 1899-Defensive zunächst kein Mittel. Korkut trieb sein Team an der Seitenlinie weiter nach vorn und ließ sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als der eingewechselte Marcel Linn nach schöner Kolasinac-Vorarbeit das mögliche 3:0 verpasste. Zwischenzeitlich hatte Hoffenheim das spielerische Gleichgewicht wiederhergestellt, doch in der Schlussphase drängten die Bayern mit aller Macht auf einen Punkt. Nach Fabian Hürzelers Anschlusstor zwölf Minuten vor dem Ende wurde es – vor allem bei den Standards – noch einmal spannend. So knallte Philipp Max' Freistoß aus halbrechter Position mit Wucht ans Lattenkreuz, im Gegenzug setzte sich Aytunç Önerler schön über rechts durch, fand aber für seine Flanke vors leere Tor keinen aufgerückten Abnehmer. Schlusspfiff.
„Dass wir nach dem Gegentor noch einmal Probleme bekommen, ist völlig normal“, sagte der erleichterte Korkut nach dem ersten Dreier. „Mein Team hat heute eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt, auf die ich sehr stolz bin.“ Am kommenden Sonntag, 11 Uhr, steht nun das erste Auswärtsspiel bei Wacker Burghausen an.
1899 Hoffenheim – FC Bayern München 2:1 (2:0)
Hoffenheim: Stanschus – Yıldırım, Ehmann, M. Seegert, Wild – N. Seegert (68. Diebold), Hirsch, Kolasinac – Bozić (50. Linn), Müller (80. Straub), vom Dorf (57. Önerler). – Trainer: Korkut.
Bayern: Ruml – Köhler (55. Rieder), Can, Thomas, Max – Müller-Wiesen (55. Wein), Ranković, Stemmer (62. Mrowca) – Hürzeler – Goßner, Duhnke (62. Sieghart). – Trainer: Beckenbauer.
Tore: 1:0 Hirsch (27., Strafstoß), 2:0 Kolasinac (32.), 2:1 Hürzeler (68.). Zuschauer: 350. Schiedsrichter: Dusch (Rheinau).